Leitungswasser
Als Leitungswasser wird das Wasser bezeichnet, das aus der Wasserleitung bzw. aus dem Wasserhahn fließt. Bei etwa 8 Grad kühl
getrunken sollte es ein Genuss sein.
Wasserzapfstellen ohne Trinkwasserqualität müssen mit dem Hinweis „kein Trinkwasser“ versehen sein, so wie dies bei Quellen der Fall ist.
Auf die eingangs gestellte Frage, ob unser Leitungswasser noch Trinkwasserqualität besitzt, kann ich generell weder mit einem klaren „JA“ noch
mit einem klaren „NEIN“ antworten. Die Gründe hierfür liegen zum Beispiel in der unterschiedlichen Beschaffenheit des Rohwassers, aus dem unser
Leitungswasser entsteht.
Auch die Landwirtschaft mit ihrer Düngung spielt in den Wassereinzugsgebieten eine wichtige Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass die Düngematerialien
mindestens 30–50 Jahre benötigen, bis sie in unserem Grundwasser landen.
Die Transportwege und Rohrmaterialien beeinflussen zusätzlich die chemische Wasserqualität. Letztendlich kann unser häusliches Leitungssystem ebenso
Einfluss auf die Wasserqualität nehmen. (Beachten Sie hierzu den Hinweis bezüglich des Filters nach der Wasseruhr.)
Tatsache ist, dass die Wasserwerke jedes Jahr mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.
Im Allgemeinen verlassen wir uns auf die Leitungswasserqualität, da die Wasserwerke per Gesetz über die Trinkwasserverordnung dazu aufgefordert und
verpflichtet sind. Diese gesetzlich vorgeschriebenen Auflagen werden weitgehend erfüllt, auch wenn es immer schwieriger – und damit aufwändiger –
für den einzelnen Wasserversorger wird, die Grenzwerte einzuhalten. Ausnahmegenehmigungen, z. B. beim Nitrat, sollten dabei nach wie vor nur einzelne
Ausnahmen bleiben.
Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass, wie bereits erwähnt, auf dem teilweise weiten Weg vom Wasserwerk zu uns nach Hause es je nach
physikalisch-chemischer Zusammensetzung des Leitungswassers und den verwendeten Rohrmaterialien zu unterschiedlichen Reaktionen kommen kann.
Veraltete oder undichte Rohrleitungssysteme tragen ihren Teil ebenfalls dazu bei.
Da sehr oft Kupfer- oder Bleirohre in den Häusern verlegt sind, können sich aus den Rohren Ionen dieser Schwermetalle lösen, wenn weiches Wasser
hindurchfließt (pH-Wert sehr niedrig = kleiner als 6,5). Die maximalen Mengen von verschiedenen Schwermetallen und anderen unerwünschten Stoffen,
die im Leitungswasser vorhanden sein dürfen, regelt die Trinkwasserverordnung. Einen kleinen Teil der einzelnen Vorgaben bzw. Grenzwerte habe ich
im Kapitel 2 „Mögliche Inhaltsstoffe im Trinkwasser“ genauer erläutert.
Angesichts sehr hoher Grenzwerte und eines teilweise hohen Kalkgehaltes fragen sich viele Menschen zu Recht, ob das gelieferte Leitungswasser noch
als solches deklariert werden darf oder die Bezeichnung „Brauchwasser“ zutreffender wäre.
Tatsächlich verlässt das Leitungswasser den Wasserversorger im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. ...
Weitere Informationen über unser Leitungswasser sowie die persönliche Meinung des Autors finden Sie im